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Formen des Aberglaubens – Unglaubliche Geschichten

Freitag der 13. lässt viele unbewusst ein wenig gruseln. Aberglaube sitzt tief und beeinflusst das menschliche Verhalten. Das gilt nicht nur hierzulande – Volksglauben verrät etwas über Land und Leute.

In allen Kulturen glauben Menschen daran, dass sich das Schicksal beeinflussen lässt – durch bestimmte Handlungen, Rituale oder den Einsatz besonderer Gegenstände. Die Praktiken reichen von einfachen Alltags- bis zu komplexen Zauberhandlungen. Beispiele für erhoffte Zauberei sind das aufgehängte Hufeisen über der Tür, das Daumendrücken, das Tragen eines Amulettes oder andere Glücksbringer. Aber auch das Verwünschen, Beschwören und früher das Vergraben von Gegenständen gehören in die Kategorie der Zauberei.

Die hierzulande wohl populärste Form des Aberglaubens ist die Observation. Diese Beobachtung von Zeichen bezieht sich etwa auf Schornsteinfeger oder Fliegenpilze als Glücksbringer – oder auf den zerbrochenen Spiegel, die schwarze Katze oder dasverschüttete Salz als Boten von Unheil. Im Unterschied dazu beschreibt Divination die gezielte Auskunftssuche – etwa in der Astrologie, beim Kartenlegen, Bleigießen oder Handlesen.

Aberglaube prägt sich in der Welt unterschiedlich aus: In China gilt etwa die Vier als Unglückszahl, da sie fast wie das Verb sterben klingt. Chinesinnen und Chinesen sitzen deshalb selten zu viert am Tisch; auch die vierte Etage von Hochhäusern wird nicht angeschrieben.

In Ägypten sagt niemand einem neugeborenen Baby, dass es süß sei – böse Mächte könnten sonst neidisch werden. Man sagt eher: “Ist das ein hässliches Baby.” Abergläubische Vietnamesinnen und Vietnamesen tragen im Haus keine Mützen – sie befürchten, dass sie dann nicht mehr wachsen. In Schweden wird Kindern beigebracht, dass sie keine Spinnen töten sollen: Es würde sonst am nächsten Tag regnen.

Fast jeder in Südafrika kennt jemanden, der schon einmal eine Eule getötet hat – denn viele Menschen verbinden die Tiere mit Pech, sogar mit Hexerei. Wo eine Eule auf dem Dach landet, dort stirbt demnächst jemand, heißt es. Und wer in Brasilien auf die Sterne zeigt, soll Warzen an den Fingern bekommen; wer die Handtasche auf den Boden stellt, das Geld verlieren.

Aberglaube hat auch dunkle Seiten: So waren führende Nationalsozialisten wie Rudolf Hess oder Heinrich Himmler sehr abergläubisch. Indes wird bis heute versucht, auf paranormalem Weg Flugzeuge und U-Boote zu orten oder anderweitig das Kriegsglück zu den eigenen Gunsten zu wenden. Die Armee der USA stellt Geld für entsprechende Projekte zur Verfügung.