Der Fontane-Wissenschaftspreis für herausragende Verdienste um die Erforschung von Werk und Leben des Schriftstellers Theodor Fontane (1819-1898) geht in diesem Jahr an Roland Berbig. Der Germanist werde für seinen Einsatz als Chronist und Vermittler der Werke Fontanes geehrt, teilte die Universität Potsdam am Donnerstag mit. Die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung soll am 5. Juli am Sitz des Theodor-Fontane-Archivs am Potsdamer Pfingstberg übergeben werden. Der Preis wird seit 2019 alle drei Jahre verliehen.
Berbig habe seit Beginn der 80er Jahre „mit bewundernswerter Kontinuität und in enormer Breite über Theodor Fontane geforscht, publiziert und gelehrt“, hieß es zur Begründung der Preisvergabe. Seine Arbeiten zeichneten sich durch die überraschende Erschließung neuer Quellen, weitsichtige sozial- und mediengeschichtliche Rekonstruktionen und philologisch präzise Edition aus. Berbigs fünfbändige Fontane-Chronik sei seit ihrer Veröffentlichung 2010 ein unverzichtbares Grundlagenwerk der Fontane-Forschung.
Fast mehr noch als durch seine Forschungsleistungen habe Berbig „die Fontane-Welt durch sein Wirken als Lehrer, Redner, Vermittler und im besten Sinne Fontane-Aktivist geprägt“, hieß es weiter. Der Germanist, geboren 1954 in Quedlinburg, hat den Angaben zufolge nach dem Studium in Ost-Berlin unter anderem an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg gearbeitet. Zuletzt war er von 2000 bis 2019 Professor der Berliner Humboldt-Universität.
Der Preis wird von der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Theodor-Fontane-Archivs und dem Archiv verliehen.