Sie zählen zu den tödlichsten Infektionskrankheiten: Aids, Tuberkulose und Malaria. Im Kampf gegen sie gibt es Fortschritte. Doch bei einem anhaltenden Sparkurs reicher Geberländer drohen Rückschritte.
Die starken Mittelkürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit könnten das Eindämmen von Aids, Malaria und Tuberkulose gefährden. “Die Krankheiten, mit denen wir uns im Globalen Fonds befassen – Malaria, Tuberkulose, HIV/Aids – sind gewaltige Gegner. Wenn man im Kampf gegen sie nachlässt, bleiben sie nicht einfach stehen, sondern breiten sich wieder aus”, sagte der Chef des Fonds, Peter Sands, im Interview der Tageszeitung “taz” (Donnerstag). Deutschland hat seine Mittel für den Fonds im laufenden Jahr deutlich gekürzt und plant weitere Sparrunden.
“Bei Malaria besteht die reale Gefahr eines Wiederauftretens”, so Sands weiter. In bestimmten Teilen Afrikas sei dies bereits der Fall. “Es handelt sich um eine Krankheit, von der wir wissen, wie man sie ausrotten kann, und dennoch laufen wir Gefahr, in einigen der ärmsten Regionen die Kontrolle darüber zu verlieren”, bedauerte der Fondschef. Auch bei Tuberkulose sei die Abhängigkeit von externer Finanzierung vor allem in Afrika sehr groß.
Rund 1,3 Millionen Menschen sind im Jahr 2023 weltweit an Tuberkulose gestorben. HIV war demnach im vergangenen Jahr für etwa 630.000 Todesfälle verantwortlich. Allerdings: Durch Maßnahmen in der Gesundheitsvorsorge konnten laut dem aktuellen Jahresbericht des Fonds seit 2002 auch etwa 70 Millionen Leben gerettet werden. Zudem sei die Sterblichkeit durch Aids, Tuberkulose und Malaria im Schnitt um 63 Prozent gesunken; die Ansteckungen gingen um 42 Prozent zurück. Trotz der Erfolge gehören laut dem Bericht HIV und Tuberkulose weiter zu den tödlichsten Infektionskrankheiten.
Die Gründung des Globalen Fonds geht auf einen Beschluss der UN-Sondergeneralversammlung zu HIV und Aids im Juni 2001 in New York zurück. Der Fonds legt keine eigenen Programme auf, sondern finanziert nationale Maßnahmen gegen die drei Krankheiten.