Das Projekt „Ghostnetbusters“ bekommt 235.000 Euro Förderung vom Land Schleswig-Holstein. Das Gemeinschaftsprojekt vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung und der sonoware GmbH will mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) Geisternetze aufspüren, wie die Staatskanzlei am Freitag mitteilte. „In diesem Gemeinschaftsprojekt kommen etablierte Wissenschaft und ein junges, innovatives Unternehmen zusammen, um ein wertvolles KI-Projekt umzusetzen – ein tolles Beispiel für den Digitalstandort Schleswig-Holstein“, sagte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter (CDU) bei der Übergabe des Förderbescheids. Zugleich informierte er sich im Kieler Innovations- und Technologiezentrum KITZ über den Entwicklungsstand.
Mehrere Institutionen weltweit suchen derzeit mithilfe von Seitensichtsonargeräten nach Geisternetzen am Meeresboden. Die Auswertung erfolgt manuell. Durch die Bilddarstellung können Netze allerdings leicht mit Felsformationen, Pipelines oder Kabeln verwechselt werden.
Im Rahmen eines Hackathons des TransMarTech Kiel ist bereits ein KI-Prototyp entwickelt worden, der die manuelle Sichtung ersetzt. Dieser kann jedoch nur Daten eines Seitensichtsonargerättyps verarbeiten. Ziel des Projekts „Ghostnetbusters“ sei daher eine erweiterte Auswertung mit zusätzlichen Messverfahren und hochauflösenden Geländemodellen, hieß es.
Mehr als 100 Millionen Tonnen Plastikabfall befinden sich derzeit in den Weltmeeren. Jedes Jahr kommen rund 13 Millionen Tonnen hinzu. Schätzungen zufolge gehen etwa 30 Prozent davon auf abhandengekommenes Fischereigerät – sogenannte Geisternetze – zurück.