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Flüchtlingsräte wollen Evakuierungsprogramm für Verletzte aus Gaza

Die Flüchtlingsräte aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben den Bund und die Länder aufgerufen, ein Evakuierungsprogramm für verletzte Kinder, Frauen und Männer aus dem Gaza-Streifen aufzulegen. „Die geschundene Zivilbevölkerung des Gaza braucht dringend Hilfe“, heißt es in dem am Mittwoch verbreiteten Appell. Neben Hilfslieferungen sei insbesondere die umgehende Aufnahme und medizinische Versorgung von kranken und verletzten Schutzbedürftigen aus dem Gaza-Streifen dringend erforderlich.

Die Zahl der getöteten und verwundeten zivilen Opfer, darunter 70 Prozent Frauen und Kinder, sei schon jetzt fünfstellig und wachse von Nacht zu Nacht, erklärten die beiden Flüchtlingsräte. Es gebe in dem extrem dicht besiedelten Gaza-Streifen keine Rückzugsräume. Die Abriegelung des umkämpften Gebiets führe zu akuter Versorgungs- und Überlebensnot. Die meisten der aus dem Norden in den Süden geflohenen Menschen befänden sich nun in ebenfalls gefährdeten UN-Unterkünften, Spitälern oder anderen öffentlichen Gebäuden.

Zugleich begrüßten die Flüchtlingsräte, dass eine wachsende Zahl von israelischen Staatsbürgern, die dem sich möglicherweise noch ausweitenden Konflikt entkommen wollten, in Deutschland Aufnahme und Schutz fänden. Deutschland sei aber mit Blick auf seine Geschichte in besonderer Verantwortung, allen unschuldigen Opfern des Konflikts konkret zu helfen. „Wir fordern die Bundesregierung daher auf, mit den Ländern die Aufnahme für zivile Binnenflüchtlinge und insbesondere Verwundete des Krieges im Gaza-Streifen abzustimmen und seine Umsetzung mit den Regierungen Israels und Ägyptens zu verhandeln“, heißt es abschließend.