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“Finstere Zeiten”: Schau zum Werk von Sandra del Pilar in Soest

Das Museum Wilhelm Morgner in Soest zeigt seit Sonntag unter dem Titel „Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten“ Werke der deutsch-mexikanischen Künstlerin Sandra del Pilar. Die Ausstellung präsentiert bis zum 24. August eine Werkauswahl der 1973 in Mexiko geborenen und seit vielen Jahren in Soest lebenden Malerin und Konzeptkünstlerin aus den vergangenen 20 Jahren. Del Pilar stelle mit ihren Bildern die Frage nach der Bedeutung der Malerei heute, erklärten die Ausstellungsmacher. Vor dem Hintergrund einer krisengeschüttelten Zeit und dem vermuteten Ende der Moderne setze sie die Themen unserer Zeit ins Bild und reflektiere sie zugleich.

Themen del Pilars sind unter anderem Kriege und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der Ausstellungstitel stammt aus einem Gedicht des Dramatikers Bertold Brecht (1898 – 1956). Er veröffentlichte 1939 im Exil das Gedicht „An die Nachgeborenen“. Es sollte einen Beitrag dazu leisten, den Begriff der Malerei erneut zu hinterfragen und zu präzisieren. Del Pilar fragt danach, ob und wie Malerei wieder Denkräume öffnen kann, in denen gesellschaftliche, politische oder philosophische Fragen verhandelt werden.

Die Werke der Malerin, die Kunstgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf studierte und dort 2005 promovierte, wurden mehrfach ausgezeichnet. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Kunstmuseum Moritzburg.