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Fettleibigkeit in Thüringen stark angestiegen

Jeder achte Thüringer leidet an starkem Übergewicht. Zwischen 2012 und 2022 habe sich die Zahl der von Adipositas Betroffenen um rund 35 Prozent erhöht, teilte die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) am Donnerstag in Erfurt mit Blick auf ihre Versichertendaten mit. Im Bundesschnitt sei in diesem Zeitraum nur ein Anstieg von rund 30 Prozentpunkten zu verzeichnen gewesen.

Bei Adipositas handele es sich um eine Ernährungs- und Stoffwechselerkrankung, bei der das Übergewicht über das von Experten definierte Normalmaß hinausgehe. Die Ursachen für Übergewicht gingen jedoch weit über eine falsche Ernährung hinaus. Weitere Faktoren, die das Gewicht beeinflussen und zu Adipositas führen könnten, seien Schlafstörungen, Stress, psychische Belastungen oder Erkrankungen, Schichtarbeit, die Einnahme bestimmter Medikamente oder auch genetische Faktoren.

Das deutlich erhöhte Körpergewicht beeinflusse das Risiko für ernstzunehmende Folgeerkrankungen wie etwa verschiedene Krebsarten, Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch die körperliche Belastbarkeit sei reduziert. In der Folge der Erkrankungen komme es nicht selten auch zu gesellschaftlicher Ausgrenzung und Einsamkeit.

Die Datenerhebung der KKH zeige zudem, dass bundesweit wie auch in Thüringen deutlich mehr Frauen als Männer von der Erkrankung betroffen seien. Laut Deutscher Adipositas Gesellschaft leiden in Deutschland schätzungsweise 16 Millionen Menschen unter der Erkrankung.