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Festival Perspectives sucht neue Leitung

Rund fünf Monate nach dem Weggang der künstlerischen Leiterin des deutsch-französischen Festivals Perspectives, Sylvie Hamard, ist ihre Nachfolge ausgeschrieben. Der Lenkungsausschuss der drei Kooperationspartner Département Moselle, Landeshauptstadt Saarbrücken und Saarland hat sich auf dieses Verfahren verständigt, wie die Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit als Träger des Festivals am Donnerstag in Saarbrücken mitteilte. Zudem habe der Lenkungsausschuss die Stiftung beauftragt, mit der Unterstützung eines künstlerischen Beirats das Programm für die kommende Festivalausgabe „Entre deux Perspectives“ („Zwischen zwei Perspectives-Ausgaben“) vorzubereiten.

Die ausgeschriebene Stelle ist zunächst für die Festivaljahre 2025 bis einschließlich 2027 vorgesehen. Bewerberinnen und Bewerber sollen demnach unter anderem mehrjährige kuratorische Erfahrung in nationalen und internationalen Theaterproduktionen und Festival-Durchführung, Kenntnisse der deutsch- und französischsprachigen Theater-Festivallandschaft sowie gute Deutsch- und Französischkenntnisse in Wort und Schrift vorweisen. Zudem seien Kenntnisse in den Bereichen Organisation, Vertragsrecht und Finanzen nötig sowie ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Kollegialität. Die künftige Leitung solle während der Festivalzeit in Saarbrücken und an den Spielorten sein, ansonsten könne die Tätigkeit flexibel gestaltet werden.

Eine Findungskommission entscheidet gemeinsam mit der Stiftung über die Bewerberinnen und Bewerber, die ihre Unterlagen bis zum 30. November einreichen sollen. Der Kommission gehören den Angaben zufolge Christelle Augereau, vom Festival d’Aix, Benoît Bradel vom Metzer Passages Transfestival, Bodo Busse vom Saarländischen Staatstheater, Laura Graser von Rotondes Luxembourg, Guido Schumacher vom Theater Baden Alsace sowie der Präsident des Départements Moselle oder sein Vertreter an.

Hamard hatte das Festival 17 Jahre lang geleitet. Sie schied nach der 45. Ausgabe des Festivals vom 25. Mai bis zum 3. Juni aus. Ihre Haupttätigkeit im Schloss Versailles für die dortigen kulturellen Veranstaltungen ließen ihr nicht mehr genügend Zeit, erklärte sie zur Begründung.

Das deutsch-französische Festival wurde 1978 als „Woche des jungen französischen Theaters“ gegründet. Es ist das einzige Kulturfestival, das sich gleichermaßen deutsch- wie auch französischsprachiger Bühnenkunst widmet. Fremdsprachenkenntnisse sind weder für die französische noch für die deutsche Seite eine Voraussetzung. Mehr als 15.000 Menschen hatten die vergangene Ausgabe besucht.