Einer Umfrage zufolge hat Nachhaltigkeit bei einer Mehrheit der Deutschen wenig bis keinen Einfluss auf ihre Reiseplanung. Immerhin verwendet jeder Dritte die Handtücher in der Unterkunft mehrmals.
Nachhaltigkeit spielt bei der Urlaubsplanung für die meisten Deutschen keine entscheidende Rolle, wie eine aktuelle Yougov-Umfrage im Auftrag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) zeigt. 29 Prozent der Befragten erklärten demnach, dass Nachhaltigkeit “eher keinen Einfluss” auf ihre Urlaubsplanung im vergangenen Jahr hatte, weil ihnen das Thema “ehrlich gesagt eher egal” war. Ähnlich viele (31 Prozent) gaben an, dass sie 2023 gar nicht für eine längere Zeit verreist waren und Nachhaltigkeit somit auch “keinen Einfluss” auf die Planung gehabt habe.
Auch in diesem Jahr will jeder Vierte (25 Prozent) laut Umfrage nicht in einen Sommerurlaub fahren. 37 Prozent der Befragten planen hingegen, pro Person bis zu 1000 Euro für die Reise auszugeben, 30 Prozent sind bereit, mehr als tausend Euro pro Kopf für den Urlaub zu bezahlen. Die Meinungsforscher befragten im Juni mehr als 2000 Personen.
Ein Viertel von ihnen achtet der Umfrage zufolge bei der Planung von Urlaubsreisen zwar auf Nachhaltigkeit, sie sei aber bei der endgültigen Entscheidung nicht ausschlaggebend gewesen. Für eine Minderheit von sieben Prozent ist Nachhaltigkeit hingegen entscheidend bei der Wahl der Urlaubsreise. Im Vergleich zu 2020 zeigen sich nur leichte Veränderungen: Damals sagten etwas weniger Menschen (26 Prozent) über ihre Urlaubsreisen im Jahr 2019, dass Nachhaltigkeit “eher keinen Einfluss” auf die Planung des Urlaubs gehabt habe. Bei sechs Prozent hatte der Aspekt der Umweltfreundlichkeit “viel Einfluss”.
Das Umweltbewusstsein der Menschen scheint bei der Umfrage von Anfang 2020 dennoch größer gewesen zu sein als es aktuell der Fall ist. Nach ihrem Beitrag zur Nachhaltigkeit gefragt – es waren Mehrfachnennungen möglich – erklärte jetzt jeder Fünfte, bewusst Reisen mit dem Flugzeug vermieden zu haben. Im Vergleich zu 2020 (26 Prozent) waren das deutlich weniger Menschen. Jeder dritte Befragte (33 Prozent) gab zudem an, als Beitrag zur Nachhaltigkeit Handtücher der Unterkunft mehrmals verwendet zu haben. Vor vier Jahren erklärten das noch 43 Prozent der Befragten.
Auch Plastik zu vermeiden im Urlaub – sofern möglich – stand 2020 höher im Kurs: Damals sagten 40 Prozent, sie würden Verpackungsmüll reduzieren, in diesem Jahr stimmten dem nur 28 Prozent zu. Jeder Vierte (25 Prozent) hat den Angaben zufolge in seinem letzten Urlaub nichts dafür getan, nachhaltiger zu reisen. Das waren deutlich mehr als noch 2020, als 17 Prozent erklärten “nichts dergleichen” im Sinne der Nachhaltigkeit aktiv getan oder vermieden zu haben.