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Farbattacken auf Regenbogen-Symbole

Unbekannte haben in der Nacht zum Dienstag die Regenbogen-Grafik auf der Carl-Zeiss-Straße in Jena beschmiert. Wie die örtliche Landespolizeiinspektion am Dienstag mitteilte, verteilten die Täter großflächig schwarze Farbe auf dem bunten Fußgängerüberweg und flüchteten anschließend unerkannt. Die Polizei habe Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen.

Der Regenbogenüberweg steht laut einer Sprecherin des Bündnisses „CSD-Jena“ für mehr als nur Farbe auf Asphalt. Er sei ein sichtbares Zeichen für Vielfalt, Akzeptanz und die Rechte von Menschen der unterschiedlichsten sexuellen Orientierungen in der ostthüringischen Stadt. Dass dieses Zeichen so kurz nach dem diesjährigen Christopher Street Day in der Stadt am 21. Juni beschädigt worden sei, müsse als ein gezielter Akt gegen die bunte Community und ihre Sichtbarkeit im öffentlichen Raum gewertet werden.

Der Regenbogenüberweg in Jena ist eine farbige Markierung in Form eines Zebrastreifens in der Carl-Zeiss-Straße, die ein Zeichen für Toleranz, Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt setzen soll. Er ist nicht in erster Linie als Verkehrseinrichtung gedacht, sondern als symbolischer Ort für queeres Leben und die Akzeptanz aller Menschen. Er wurde finanziert aus Mitteln des Jenaer Bürgerbudgets, einem Haushaltstitel, der für die Finanzierung von Bürgerwünschen herangezogen wird.

Erst am Sonntag wurden nach Angaben der Polizei in Gera am Kultur- und Kongresszentrum zwei Regenbogenflaggen durch graue Farbe stark verschmutzt und beschädigt. Auch hier werde wegen Sachbeschädigung gegen bisher unbekannte Täter ermittelt.