Die eigenen Lustmacher kennen und sie dem Partner mitteilen: Das machen laut Experten zu wenig Menschen. Auch die ständige Partnersuche über Dating-Apps könne Intimität erschweren.
Sensibel für die eigenen sexuellen Bedürfnisse werden: Nach den Worten einer klinischen Sexologin wird zu wenig über die eigene Lust gesprochen. “Wir sind sexuell betrachtet extrem individuell. Diese Einzigartigkeit kann nur durch ein offenes Gespräch vermittelt werden”, sagte Sexcoach Lea Holzfurtner der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Diese Gesellschaft ist nicht sexpositiv. Es wird viel zu wenig über Lust gesprochen – auch von Ärzten und Therapeuten.”
Manchmal führten auch zu viele oder zu viele Gefühle für den Partner dazu, dass Sexwünsche unausgesprochen bleiben. Aus Angst, dem anderen damit zu missfallen, blieben Fantasien unausgesprochen, so Holzfurtner weiter. “Viele Paare verharren dann beim Sex des kleinsten gemeinsamen Nenners.”
Deswegen könne auch Intimität ohne Verpflichtungen, ein Sexdate via App beispielsweise, für manche Menschen äußerst befriedigend sein: Es komme darauf an, wonach gesucht wird und was gefällt.
Für Sozialpsychologin Johanna Degen erschweren dagegen Dating-Apps wie Tinder und Co. ein erfülltes Sexleben. Das ständige Swipen und die oberflächlichen Beurteilungen auf der Dating-App würden schlechte Gefühle hervorrufen und am Selbstwert kratzen, sagte die Sozialpsychologin kürzlich dem Berliner “Tagesspiegel”. Durch die riesige Auswahl an potenziellen Partnern und die ständigen Bewertungen erlebten sich viele Nutzer als austauschbar und wertlos. Dies wirke sich auch negativ auf die Qualität der sexuellen Begegnungen aus.