Schnarchender Partner oder Schichtarbeit: Für Schlafstörungen gibt es viele Ursachen. Betroffene riskieren massive Folgen für ihre Gesundheit. Manchmal hilft ein Umdenken im Alltag.
Bei vielen Paaren können getrennte Schlafplätze die Beziehung verbessern: Darauf weist die Psychiaterin Kneginja Richter hin. Insbesondere Frauen litten unter Schlafstörungen, wenn der Partner beispielsweise schnarche oder sich nachts viel bewege, sagte Richter am Dienstag bei einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Sie äußerte sich vor dem Aktionstag Erholsamer Schlaf am kommenden Samstag.
Frauen schliefen zwar gern gemeinsam mit ihrem Partner – aber eben auch schlechter, erklärte die Schlafmedizinerin. Das liege daran, dass Frauen tendenziell einen leichteren Schlaf hätten. Zudem litten sie etwa während der Menopause verstärkt an Schlafstörungen.
Schlaf sei jedoch entscheidend für ein reibungsloses Funktionieren der menschlichen Organe, betonte Schlafmedizinerin Dora Triché. Schlafmangel bringe nicht nur eine schlechte Tagesbefindlichkeit mit sich, sondern auch ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, depressive Verstimmungen und Infektionserkrankungen.
Auch das Unfallrisiko steige bei gravierenden Schlafstörungen deutlich, sagte Richter. Dies betreffe etwa Menschen in Schichtarbeit, inzwischen ein Viertel der berufstätigen Bevölkerung. Nicht nur sei ihr Tag-Nacht-Rhythmus verschoben; hormonelle Gründe machten es zudem schwierig, tagsüber auf den nötigen Schlaf zu kommen. 30 Prozent derjenigen in Schichtdiensten leiden laut Studien an Schlafstörungen. Sinnvoll seien vorbeugende Angebote in Unternehmen, betonte die Expertin: Schlaf brauche dieselbe Wertschätzung wie gesunde Ernährung oder ausreichend Bewegung.