Das Vogelgrippe-Virus darf nicht weitergetragen werden, mahnt ein Virologe. Was Menschen daher nicht tun sollten, wenn sie erkrankte Tiere sehen.
Angesichts der grassierenden Vogelgrippe warnen Fachleute davor, kranke Tiere anzufassen. “Ganz wichtig: Die Tiere nicht anfassen und nicht selbst irgendwohin bringen. Bitte nicht zum Veterinäramt fahren, sondern dort anrufen und den Fund melden”, sagte der Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Martin Beer, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Die Behörden arbeiteten derzeit an der Belastungsgrenze, dennoch sollten Privatpersonen nicht eigenmächtig handeln, betonte der Virologe. “Die toten Kraniche sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit H5N1 infiziert und enthalten große Virusmengen.” Für Menschen sei das Virus kaum gefährlich, aber sie könnten es weiter verbreiten.
“In Niedersachsen und anderen Bundesländern, wo Betriebe dicht beieinander liegen, ist die Gefahr groß. Besonders gefährdet sind zudem Tiere in Freilandhaltung. In den vergangenen drei Wochen waren rund 20 Geflügelbetriebe betroffen – eine ungewöhnlich hohe Zahl für den kurzen Zeitraum”, sagte Beer. Es hätten bereits Zehntausende Tiere getötet werden müssen, wahrscheinlich würden es bald Hunderttausende sein.
“Wir hoffen aber ganz besonders, dass keine Sekundärausbrüche, also eine Verschleppung zwischen Geflügelbetrieben, folgen”, erklärte der Experte. “Das würde sehr schnell zu drastisch ansteigenden Infektionszahlen führen.”