Man möchte nur noch weinen oder jemanden mal richtig anschreien. Intrigen am Arbeitsplatz können an die Substanz gehen. Ein Sozialpsychologe erklärt, was mehr hilft als emotionale Reaktionen.
Falsche Anschuldigungen und verletzende Bemerkungen im Job: Dass Menschen darauf empfindlich reagieren, ist verständlich – nach Worten eines Experten aber falsch. Wer sich emotional zeige, erwecke leicht den Eindruck, dass an Vorwürfen oder Gerüchten etwas dran sei, sagte Dieter Frey der Zeitschrift “Psychologie Heute” (November-Ausgabe). Sinnvoll sei daher, sich “dezent, ruhig und sachlich” zu positionieren.
Souverän wirke es, gar nicht zu reagieren, fügte der Sozialpsychologe hinzu. “Wenn die Behauptungen allerdings wiederholt werden, rufschädigend sind und andere Menschen dem Glauben schenken, sollte man Beweise fordern, den Täter oder die Täterin zur Rede stellen”. Dabei gelte es, vorsichtig vorzugehen und die Gegenwehr zu einem eigenen Angriff werden zu lassen.
Hilfreich könne in so einer Lage zudem der Rückhalt im Privaten sein. Frey riet zudem dazu, sich nicht darauf zu konzentrieren, dass man selbst zum Opfer geworden sei, sondern sich zu fragen: “Was hat den Täter oder die Täterin zu dieser Intrige bewogen? Und was sagt das über ihn oder sie aus?”