Die evangelischen Kirchen im Saarland werben wie die Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit für eine rechtssichere Gesamtkonzeption und Trägerstruktur für die Gedenkstätte Gestapo-Lager „Neue Bremm“. Dies sei dringend geboten, „um die räumliche, inhaltliche, finanzielle und personelle Ausstattung dieser für das Saarland zentralen Gedenkstätte zu diskutieren“, teilte das Evangelische Büro Saarland am Dienstag in Saarbrücken mit. „Man sollte über eine öffentlich-rechtliche Landesstiftung für die Gedenkstätte und die Bildung eines Fördervereins nachdenken, damit Strukturen geschaffen werden, die Verantwortlichkeiten klar benennen, finanzielle und personelle Absicherung nachhaltig regeln und damit insgesamt zukunftsfähig sind.“
Die evangelischen Kirchen im Saarland, zu denen die rheinische und die pfälzische Kirche gehören, plädieren für einen Runden Tisch zur Gedenkstätte, an dem sich die dort bisher handelnden, aber auch neu zu gewinnende Akteure beteiligten. „Die politisch Verantwortlichen in Stadt und Land sollten diesen Runden Tisch initiieren und federführend leiten“, erklärte das Evangelische Büro. Der Beauftragte der evangelischen Kirchen im Saarland, Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann, ist auch Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit.
Die Gedenkstätte „Neue Bremm“ erinnert an die Geschichte des früher von der Gestapo verwalteten Lagers an der deutsch-französischen Grenze. Das Saarbrücker NS-Lager war in den Jahren 1944 und 1945 Durchgangsstation für mehr als 20.000 Häftlinge. Sie kamen überwiegend aus Frankreich und wurden in Konzentrationslager weitertransportiert. Nach dem Krieg wurde eine Gedenkstätte eingerichtet, 1975 entstand auf dem Gelände des ehemaligen Frauenlagers ein Hotel, 1998 gründete sich die Initiative Neue Bremm, die sich der Erinnerungsarbeit verpflichtet fühlt.