Auch Thüringer Trinkwasser ist nach Untersuchungen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit sogenannten Ewigkeitschemikalien belastet. Entsprechende Verbindungen seien in drei Proben in Erfurt, Weimar und Saalfeld nachgewiesen worden, teilte der BUND am Dienstag in Erfurt unter Hinweis auf eine bundesweite Untersuchung mit. Die gemessenen Werte lägen jedoch unter den ab 2026 und 2028 geltenden Grenzwerten der Trinkwasserverordnung.
In Weimar wurden den Angaben zufolge eine Belastung mit Perfluoroctansäure (PFOA) festgestellt, in Erfurt und Saalfeld hohe Konzentrationen von Trifluoracetat (TFA). Beide Stoffe gelten als gesundheitlich bedenklich. PFOA steht im Verdacht, Krebs auszulösen, TFA wurde vom Bundesinstitut für Risikobewertung als fortpflanzungsschädigend eingestuft.
Der Landesvorsitzende des Umweltverbands, Burkhard Vogel, sagte, der Nachweis von sogenannten PFAS gebe Anlass zur Sorge, Panik sei jedoch nicht angebracht. Dennoch müsse die Verschmutzung gestoppt werden. Vogel forderte eine schnellstmögliche Beschränkung der gesamten PFAS-Stoffgruppe sowie die konsequente Anwendung des Verursacherprinzips.
Perfluoroctansäure wird unter anderem in Textilien, Pfannenbeschichtungen und Kältemitteln eingesetzt. Ihre extreme Langlebigkeit führt dazu, dass sie sich in Umwelt und Körper anreichern. Entsprechend aufwendig und teuer sei die Aufbereitung von PFAS-belastetem Wasser. Vogel forderte, Deutschland müsse eine vorsorgeorientierte Chemikalienpolitik zum Schutz von Umwelt und Gesundheit entwickeln.