Konservative EU-Parlamentarier sprachen diese Woche mit Papst Leo XIV. im Vatikan. Offenbar hat das bei manchem neuen Elan im Einsatz für die Harmonie zwischen den Religionen entfacht.
Parlamentarier der Europäischen Volkspartei (EVP) wollen nach ihrer Begegnung mit Papst Leo XIV. ihre Initiativen für Religions- und Gewissensfreiheit verstärken. Das sagte Reinhold Lopatka, Politiker der österreichischen ÖVP, am Dienstag der Nachrichtenagentur Kathpress. Lopatka war Teil der Delegation der Europäischen Volkspartei, die unter Leitung des EVP-Vorsitzenden Manfred Weber (CSU) am Montag mit Papst Leo XIV., Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und einer Reihe hoher Vatikandiplomaten im Vatikan zusammengekommen war.
“In Zeiten, in denen Hasspostings, Terrorakte und Kriege immer stärker unser Zusammenleben belasten, wird es umso wichtiger, dass Religionsgemeinschaften und die Politik gegensteuern”, erläutert Lopatka, Vizevorsitzender der EU-Intergruppe für Religions-, Glaubens- und Gewissensfreiheit. “Wir müssen Vorurteile abbauen und uns für Glaubensfreiheit einsetzen. Der Dialog zwischen unterschiedlichen Religionen muss von der Politik intensiv unterstützt werden.”
Er werde als Leiter der Delegation des Europäischen Parlaments für die Beziehungen zu den Golfstaaten Fragen des interreligiösen Dialogs in Ländern wie Saudi-Arabien, Katar oder den Vereinigten Arabischen Emiraten auf die Tagesordnung, “um hier Fortschritte für Religions- und Glaubensfreiheit zu erreichen”. Ein wichtiger Referenzpunkt ist dabei laut Lopatka das “Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt”, das in die politische und gesellschaftliche Praxis umgesetzt werden müsse.
Die auch als Erklärung von Abu Dhabi bekannt gewordene Erklärung war von Papst Franziskus und dem Großimam der Al-Azhar-Universität, Ahmad al-Tayyeb, 2019 in Abu Dhabi unterzeichnet worden. Das gemeinsame Schreiben betont die Geschwisterlichkeit aller Menschen, wendet sich gegen Gewalt und Terror im Namen der Religion und betont eine “Kultur des gegenseitigen Respekts”.