Von Friedemann Düring
Die Farbe ist noch frisch, der rund 100 Plätze fassende Saal im modernen Anbau des neuen Gemeindezentrums noch nicht ganz fertig. „Uns fehlten bisher passende Rückzugsräume für Chor und Orchester bei größeren Konzerten in der Stadtkirche“, sagt der Pfarrer der Stadtkirchengemeinde, Hanns-Peter Giering. Die stellvertretende Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, Ute Wolter, ergänzt: „Der neue Saal wird unsere Winterkirche.“ Bisher standen dafür die Johanneskirche in der Nachbarschaft und ein enger Raum im alten Hauptgebäude nebenan zur Verfügung, das ebenfalls komplett saniert und umgebaut wurde.Rund 1,3 Millionen Euro werden insgesamt ausgegeben, um der Gemeinde eine neue Heimat für geistliche und musikalische Angebote sowie die Jugendarbeit zu geben. Auch der Hort für Schulkinder wird in das Gebäude integriert. „Wir haben hier eine lange Tradition in der Arbeit mit Kindern.“ Bereits 1832 sei in Eberswalde einer der ersten evangelischen Kindergärten in Brandenburg gegründet worden, erklärt Giering, seit 1995 Pfarrer in der Stadt.„Es ist schon bemerkenswert, was die Gemeinde hier in den letzten Jahren geleistet hat“, sagt Ute Wolter, die im Hauptberuf Augenärztin ist. Viele Menschen haben mitgeholfen, durch Spenden und Tatkraft, damit in Eberswalde etwas ganz Neues entstehen konnte. Die Gemeinde hat einen langen Schrumpfungsprozess hinter sich, der nach der Wende 1989 noch an Dynamik gewonnen hat. In den 1950er Jahren zählte Eberswalde 25000 evangelische Christen und sieben Pfarrstellen. Heute sind es noch rund 3500 – inklusive der Dorfgemeinden Britz, Tornow und Sommerfeld – und drei Pfarrer. Pfarramtsleiter Giering teilt sich mit Martin Lorenz und Petra Schenk die Aufgaben.
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