Artikel teilen:

Evangelische Landeskirche könnte 60 Prozent ihrer Immobilien abgeben

Die Landeskirche Baden könnte sich langfristig von mehr als jedem zweiten kirchlichen Gebäude trennen. Grund sind der Sparkurs und sinkende Mitgliedsszahlen.

Die evangelische Kirche in Baden setzt ihren Sparkurs fort und plant dabei verstärkt auch den Verkauf von Kirchenimmobilien. Nach jetzigem Planungsstand sollen langfristig nur noch 40 bis 45 Prozent der aktuell mehr als 2.000 kirchlichen Immobilien im Besitz der Kirchengemeinden und der Landeskirche bleiben, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz der Landeskirche.

Seit längerem befasst sich die evangelische Landeskirche mit der Zukunft ihres Immobilienbestands. In einem Ampelsystem sind Experten und Kirchengemeinden aufgerufen, ihre Gebäude als grün (unbedingt erhalten), rot (mittelfristig kein Erhalt möglich) oder gelb (noch weitere Diskussionen nötig) einzustufen.

Erstmals wurde nun die Zahl öffentlich, wonach bis zu 60 Prozent der Kirchengebäude verkauft werden könnten. Die Prozentangaben bezögen sich aber nicht auf Kirchen, sondern vor allem auf andere Gebäude wie Gemeindezentren. Auch werde sich der Prozess über einen langen Zeitraum hinziehen.

Die Landessynode, also das Kirchenparlament, beschloss am Donnerstag weitere Einsparungen von jährlich 14,5 Millionen Euro. Damit sei das vor fünf Jahren beschlossene Konsolidierungspaket in Höhe von jährlich 150 Millionen Euro Einsparungen erreicht. Bis 2032 sieht der Plan einen ausgeglichenen Haushalt vor.

Von den neuen Sparplänen ausgenommen sind nach Angaben der Landeskirche die Bereiche Seelsorge, theologische Aus- und Weiterbildung und Jugendarbeit sowie die psychologischen Beratungsstellen. Zur Landeskirche gehören derzeit rund eine Million Christen und Christinnen in 600 Kirchengemeinden.