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Evangelische Kirche in Halle für Islamisches Kulturcenter

Der Evangelische Kirchenkreis Halle-Saalkreis hat die Oberbürgermeister-Kandidaten in Halle ermutigt, sich zu religiöser Vielfalt in der Stadt zu bekennen. Zur verfassungsmäßigen Religionsausübung gehöre auch das Recht, gottesdienstliche Stätten zu errichten, teilte der Kirchenkreis am Montag in Halle mit. Wahlkampf-taktischen Forderungen, die dieses Grundrecht auch nur partiell einzuschränken versuchten, erteile man daher eine klare Absage, hieß es.

Man beobachte mit Sorge eine zunehmende Verschärfung des Tons in der Hitze des Wahlkampfs. Konkret gehe es um die Debatte über den geplanten Neubau eines Islamischen Kulturcenters in Halle-Neustadt, sagte der Pressesprecher des Kirchenkreises, Torsten Bau. Es habe diverse Aussagen gegen den Bau gegeben, zu dem auch eine Moschee gehören soll. Die Forderung richte sich aber nicht an bestimmte Kandidaten, hieß es.

Der Neubau auf einem rund 2.000 Quadratmeter großen Grundstück soll neben einem Gebetsraum und Gemeinderäumen auch eine multikulturelle Begegnungsstätte mit Bibliothek, Cafeteria und Sporthalle erhalten.

Der leitende Geistliche des Kirchenkreises, Superintendent Hans-Jürgen Kant, sagte, Integration gelinge insbesondere dann, wenn Menschen auch Raum bekämen, um ihre eigenen kulturellen Traditionen zu bewahren. Das geplante Kulturcenter leiste einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben in der Region.

Zur Oberbürgermeister-Wahl in Halle am 2. Februar treten neun Kandidatinnen und Kandidaten an, darunter von CDU, SPD und der Gruppierung „Die Partei“. Hinzu kommen sechs unabhängige Bewerber.