Die Evangelische Jugend in Bayern (EJB) hat sich gegen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht und stattdessen für einen Rechtsanspruch auf freiwillige Dienste ausgesprochen. „Kein Mensch ist illegal – und niemand sollte zu einem Pflichtdienst gezwungen werden“, forderte Malte Scholz, EJB-Vorsitzender in Bayern, am Samstag bei der Landesjugendkammer in Nürnberg.
Mit der Kampagne „Ein JA(hr) für Demokratie!“ ruft die EJB gemeinsam mit dem katholischen Jugendverband BDKJ ferner dazu auf, demokratische Werte zu stärken und Hass im Netz entgegenzutreten. Zugleich fordert Scholz eine menschlichere Asylpolitik: Grenzschließungen und Angriffe auf Kirchenasyl widersprächen dem christlichen Auftrag.
Neben dieser gesellschaftspolitischen Linie stellt sich die EJB auch kirchlich neu auf. „Wir sind fromm und politisch – aus dem Glauben heraus handeln wir mutig, klar und hoffnungsvoll“, betonte Scholz. Der Verband will Spiritualität für Jugendliche neu beleben, etwa mit einer neuen Stelle für Naturspiritualität und innovative Gottesdienstformen.
Bis 2027 will er zudem seine Strukturen modernisieren und die Jugendarbeit enger mit der Konfirmandenarbeit verzahnen. Scholz mahnte, die Kirche dürfe Jugendprojekte trotz Sparplänen nicht vernachlässigen: „Jugendarbeit ist der Innovationsmotor der Kirche – ohne sie verliert Kirche Zukunft.“ (3161/12.10.2025)