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Europäische Länder wollen mehr für die Psyche ihrer Bürger tun

150.000 Suizide jährlich: In Europa wächst der Druck, die psychische Gesundheit ernster zu nehmen. 31 Staaten wollen sie nun in allen Politikfeldern berücksichtigen. Besonders für eine Gruppe ist das höchste Zeit.

Menschen in Europa sollen künftig besser in ihrer psychischen Gesundheit unterstützt werden. Auf einer Konferenz in Paris am Montag erklärten 31 europäische Staaten, darunter auch Deutschland, die mentale Gesundheit in allen zukünftigen politischen Entscheidungen mitzudenken zu wollen. “Psychische Gesundheit muss eine gemeinsame Verantwortung sein – eingebettet in unsere Schulen, unsere Arbeitsplätze, unsere Gemeinden und jede Ebene der Regierung”, erklärte der französische Gesundheitsminister Yannick Neuder.

Frankreich organisiert die zweitägige Konferenz gemeinsam mit dem WHO-Regionalbüro für Europa und dem WHO-Zentrum für Forschung und Ausbildung im Bereich psychische Gesundheit.

Laut WHO sind immer mehr Menschen in Europa psychisch krank. So lebte in Europa jeder Sechste mit einer psychischen Erkrankung. Davon erhalte ein Drittel nicht die psychologische Behandlung, die es brauche. Zudem stürben jährlich in der Region 150.000 Menschen durch Suizid – unter den 15- bis 29-Jährigen sei es die führende Todesursache.

Die beteiligten Länder wollen unter anderem mehr Menschen mit psychischen Erkrankungen in politische Entscheidungen einbinden. Zudem soll mehr gegen die Stigmatisierung Betroffener getan werden.