Der Sacharow-Menschenrechtspreis des Europaparlaments geht in diesem Jahr an den inhaftierten belarussischen Journalisten Andrzej Poczobut und die inhaftierte georgische Journalistin Msia Amaghlobeli. „Beide sind Journalisten, die wegen falscher Beschuldigungen ins Gefängnis gesperrt wurden“, sagte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Mittwoch im Parlament in Straßburg. Das Europaparlament stehe an ihrer Seite und fordere ihre Freilassung.
Andrzej Poczobut ist Journalist aus der polnischen Minderheit in Belarus und bekannt für seine Kritik am Regime von Alexander Lukaschenko. Er gilt als Symbolfigur im Kampf für Freiheit und Demokratie in dem Land. Nach seiner Inhaftierung im Jahr 2021 wurde er zu acht Jahren in einer Strafkolonie verurteilt.
Msia Amaghlobeli ist ebenfalls Journalistin. Sie wurde 2025 wegen ihrer Teilnahme an einer regierungskritischen Demonstration festgenommen und aus politischen Gründen zu zwei Jahren Haft verurteilt. Als erste weibliche politische Gefangene in Georgien seit der Unabhängigkeit und Kämpferin für die Meinungsfreiheit ist sie zu einer Symbolfigur der prodemokratischen Bewegung geworden.
Der nach dem sowjetischen Physiker und politischen Dissidenten Andrej Sacharow (1921-1989) benannte Preis wird seit 1988 jährlich an Personen und Organisationen verliehen, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzen. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert.