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Etwas los machen können – ein schönes Gefühl

Karla Gröning, 49 Jahre alt, seit 2008 Mitglied im Kirchenvorstand der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Barntrup (Lippe), verheiratet, Zahnarzthelferin und Mutter einer 26-jährigen Tochter. Für die Kirchenvorstandswahl 2016 will sie erneut kandidieren.

Die Pastorin, die mich in meiner Jugend begleitet hat, sagte immer, wenn sich jemand beschwerte, „dass hier ja nichts los“ sei: „Es ist nur so viel los, wie du los machst“. Ich finde, sie hatte Recht. Es ist doch ein wunderbares Privileg, in einem Land zu wohnen, in dem man seine Religion frei und offen leben kann.
Diese Freiheit sehe ich als Verpflichtung mitzumachen und mitzugestalten. So habe ich es auch in meinem Elternhaus kennengelernt – das übrigens neben der Kirche steht und in dem ich noch immer lebe.
Außerdem ist es ein schönes Gefühl, Einfluss nehmen zu können auf das Geschehen in der Gemeinde, sich mit anderen auszutauschen und auch mal Dinge aus einer anderen Warte betrachten zu können. Das geschieht bei uns im Kirchenvorstand: Der offene Meinungsaustausch ist uns wichtig und dabei kann es immer wieder passieren, dass man am Ende einer Sitzung eine andere Haltung hat als am Anfang. Was wohl auch kein Wunder ist: Die Themen- und Fragestellungen sind ja oft recht komplex und schwierig, nicht zuletzt, weil der finanzielle Druck, der auf den Gemeinden lastet, gewachsen ist.
Ob ich mich in meinem Ehrenamt manchmal ausgenutzt fühle? Nein, sicher nicht, auch wenn der zeitliche Aufwand tatsächlich kein geringer ist. Was ich tue, tue ich gerne und aus eigenem Antrieb. Wenn ich dann wirklich mal nicht kann, weil es mir vielleicht gesundheitlich nicht so gut geht, schaffe ich es meistens auch, nein zu sagen.