Gut vier von zehn Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen sind in diesem Jahr von Engpässen durch personelle Ausfälle betroffen gewesen. Mehr als 4.800 von rund 11.300 Kitas haben bis Ende September (Stichtag: 23. September 2025) Unterbesetzung durch Ausfälle von Mitarbeitenden gemeldet, wie eine Erhebung zeigt, die das Landesfamilienministerium am Donnerstag im Familienausschuss des Landtags vorgelegt hat. Fast 700 Mal hätten Kindertageseinrichtungen vorübergehend ihren Betrieb einstellen müssen, in mehr als 4.200 Fällen seien einzelne Gruppen in Kitas geschlossen worden. Nach Angaben des Ministeriums waren in fast 90 Prozent der Fälle kurzfristige Krankmeldungen der Beschäftigten die Ursache für die personellen Engpässe.
Die Anzahl des pädagogisch ausgebildeten Personals in den Kindertageseinrichtungen ist laut dem Ministerium von 2021 bis 2024 um gut drei Prozent auf mehr als 145.000 (Stand: 1. März 2024) gestiegen. Fast 93 Prozent der Beschäftigten seien weiblich. Der Anteil der männlichen Erzieher in den Kitas sei im genannten Zeitraum von 6,1 auf 7,4 Prozent gestiegen. Das Durchschnittsalter der in den Kindertageseinrichtungen pädagogisch arbeitenden Personen habe zum 1. März 2024 bei 39,8 Jahren gelegen. Daten zur Fachkraft-Kind-Relation liegen dem Ministerium nach eigenen Angaben nicht vor.
Zu dem vom Ausschuss beantragten Bericht zur Situation der Elternbeiträge in den Kindertageseinrichtungen in NRW konnte das Ministerium keine näheren Informationen liefern. Die Landesregierung erhebe keine eigenen Daten über die Höhe oder Erhöhungen der Elternbeiträge in den jeweiligen Jugendamtsbezirken oder Kommunen, hieß es. Das Ministerium verwies allerdings darauf, dass die letzten beiden Kindergartenjahre vor der Einschulung beitragsfrei sind. Die Einführung eines dritten beitragsfreien Kita-Jahres stehe „mit Blick auf die derzeitige Haushaltslage unter dem Vorbehalt weiterer Beratungen“, hieß es.