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Erstsemester mit Schwierigkeiten nach Corona

Nach Beobachtungen der Technischen Hochschule Ilmenau haben Studienanfänger nach Corona stärker als früher Probleme, Lerngruppen zu bilden und Gruppenaktivitäten außerhalb der Universität zu organisieren. Hier scheine sich auszuwirken, dass die jetzigen Studierenden zu Corona-Zeiten Gruppenbildung mangels gemeinsamer Aktivitäten nicht „gelernt“ hätten, sagte ein Sprecher der Hochschule auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd).

Zudem sei die Teilnahme an Präsenzveranstaltungen noch einmal zurückgegangen. Dies führe dazu, dass vor allem motivierte Personen teilnehmen. Dadurch sei die Lernatmosphäre in den Veranstaltungen tendenziell besser geworden.

In Summe können Thüringens Universitäten zwei Jahre nach dem Ende der Pandemie allerdings kaum wissenschaftlich fundierte Aussagen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Studienanfänger machen. Ein Sprecher der Friedrich-Schiller-Universität Jena erklärte, hierzu fehlten Studien.

Solange bleibe offen, welche Ursachen vereinzelt gemachte Beobachtungen haben könnten. Immerhin seien bereits vor Corona zusätzliche Kurse an der Uni eingerichtet worden, um Studienanfänger und -anfängerinnen aufgrund fehlender Kenntnisse beispielsweise im Bereich Mathematik auf ein universitäres Niveau zu heben, sagte der Sprecher.

Auch die Universität Erfurt und das Thüringer Wissenschaftsministerium haben keinen Überblick über mögliche Defizite von Erstsemestern nach Corona. Hintergrund sei, dass von den Studienanfängern keine Leistungsstände zum Studienstart erhoben werden, hieß es.