Im sächsischen Radebeul ist am Samstag der erste Spatenstich für einen Erweiterungsbau des Karl-May-Museums gefeiert worden.
Mit dem 6,5 Millionen Euro teuren Neubau an der Meißner Straße werde eine moderne Eingangssituation mit einem attraktiven Sonderausstellungsraum geschaffen, teilte die Stadtverwaltung Radebeul am Samstag mit. Zudem werde die Depotsituation des Museums erheblich verbessert.
Die geplante Bauzeit sind den Angaben zufolge zwei Jahre. Der Bund und der Freistaat Sachsen unterstützen den Neubau mit jeweils rund 2,7 Millionen Euro. Die Stadt Radebeul gibt eine Million Euro dazu. Der Eigenanteil der Karl-May-Stiftung als Trägerin des Museums beträgt rund 56.000 Euro, die unter anderem durch eine Spendenkampagne eingeworben wurden.
Das Museum bewahrt das literarische und ethnografische Erbe des Abenteuerschriftstellers Karl May (1842-1912). Es beherbergt nach eigenen Angaben eine der bedeutendsten Sammlungen zu den indigenen Völkern Nordamerikas. Im früheren Wohnhaus von May, der „Villa Shatterhand“, werden sein Leben und Werk vorgestellt. Rund 4.000 Objekte zählen zum Bestand, bisher sind nur etwa 20 Prozent öffentlich zu sehen.
Die bisherigen Lagerflächen in den Kellerräumen des zum Museum gehörenden historischen Blockhauses „Villa Bärenfett“ seien nicht mehr ausreichend, um die wertvollen ethnografischen Sammlungen sicher und fachgerecht zu lagern, so die Stadt. Radebeuls Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) nannte den Neubau einen „Meilenstein für das Karl-May-Museum und eine Würdigung von Karl Mays Werk für die interkulturelle Verständigung“.