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Erster Sammlungsschrank restauriert zurück im Goethe-Museum

Mit der Übergabe eines ersten restaurierten Sammlungsschranks an das Goethe-Nationalmuseum hat die Klassik Stiftung Weimar den Countdown für die Sanierung des Hauses ab Ende 2026 eingeläutet. Bereits vor der geplanten Schließung des Museums ab kommendem November beginnt die Stiftung mit umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen an der originalen Ausstattung und den Gelehrtensammlungen im Wohnhaus des Dichters, erklärte Präsidentin Ulrike Lorenz am Montag in Weimar.

Insgesamt sei vorgesehen, bis zur Wiedereröffnung des Hauses im Jahr 2028 sechs zu Beginn des 20. Jahrhunderts umgearbeitete Kabinettschränke in ihren ursprünglichen Zustand der Goethe-Zeit zurückzuversetzen. Die Finanzierung des Pilotprojekts in Höhe eines mittleren fünfstelligen Betrags hat der Freundeskreis Goethe-Nationalmuseum übernommen, sagte dessen Vorsitzender Dieter Höhnl. Es sei richtig, die damalige Wohn- und Arbeitssituation auf Basis neuer Erkenntnisse wiederherzustellen. So werde dieser zentrale Ort der europäischen Geistesgeschichte authentisch erlebbar gemacht.

Der frisch restaurierte Schrank stand laut Klassik Stiftung bis 2024 in hellgrauer Farbfassung im großen Sammlungszimmer der Beletage des Hauses. Die originale mahagonifarbene Oberfläche war 1908 abgetragen worden und nur noch in Ritzen oder unter Beschlägen nachweisbar. Das aufwendig gearbeitete Möbelstück gilt als Beleg dafür, mit welcher Sorgfalt Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) die Aufbewahrungsmöbel seiner Sammlung ausgewählt und behandelt hat.