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Erste Eichstätter Eremitin bezieht Einsiedelei

Als Einsiedlerin will in der Eremitage auf dem Herz-Jesu-Berg bei Velburg (Landkreis Neumarkt) in Zukunft Schwester Maria Lumina Delmes leben. Sie werde am Samstag (31. Mai) ihr Gelübde als Diözesaneremitin ablegen, teilte das Bistum Eichstätt am Montag mit.

Die Eremitage hatte zuvor über vier Jahrzehnte Bruder Antonius bewohnt, hieß es. Als er 2022 altersbedingt die Einsiedelei aufgab, habe sich die Oberpfälzerin Kerstin Delmes beworben, ein Noviziat anzutreten und das ewige Gelübde abzulegen, teilte die Diözese mit. Als Eremitin trägt sie den Namen Maria Lumina und verpflichtet sich, in „Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam“ zu leben. Ihren Alltag werde sie nach einer geistlichen Lebensordnung gestalten, die der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke gebilligt habe.

Vorbilder der ersten Eremitin im Bistum Eichstätt sind die frühen Mönchsväter, die sich ab dem zweiten Jahrhundert auf den Weg in die Wüsten des Orients begaben. „Auch heute noch gibt es eine beachtenswerte Bewegung von Eremitinnen und Eremiten“, erklärt Pater Michael Schneider, der auch Spiritual des Priesterseminars Eichstätt ist. Seit dem Zweiten Weltkrieg nehme die Zahl der Eremiten ständig zu, besonders in Frankreich und Italien, aber ebenso in den deutschsprachigen Ländern. „Manche leben in der Einsamkeit der Natur, andere in den Betonwüsten moderner Städte. Zuweilen bleiben sie einer Kommunität verbunden oder sie wohnen inkognito in der Stadt oder auf dem Land“, erzählt Schneider.

Die meisten Eremitinnen und Eremiten leben laut Schneider von der eigenen Arbeit, manche würden Studien betreiben oder Bücher schreiben. Etliche verpflichten sich dieser Lebensform ein Leben lang, andere hingegen für eine bestimmte und begrenzte Zeit. (1754/26.05.2025)