Die Berliner Künstlerin Andrea Pichl erhält den Ernst Franz Vogelmann-Preis für
Skulptur 2026. Damit gehe die renommierte Auszeichnung erstmals an eine Künstlerin, die in der DDR geboren und in Ost-Berlin aufgewachsen ist, erklärte die Jury am Mittwoch in Heilbronn. Mit der mit 30.000 Euro dotierten Auszeichnung ist eine Ausstellung verbunden, die vom 25. April bis 6. September 2026 in der Kunsthalle Vogelmann Heilbronn stattfindet. Für ihre erste Einzelausstellung in Süddeutschland werde die Künstlerin eigens eine Konzeption entwickeln, hieß es.
Andrea Pichl setze sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit Architektur, Stadtplanung und sozialen Räumen auseinander, so die Jury: „Ihre Werke untersuchen und kommentieren die fragwürdige Ästhetik und den ideologischen Hintergrund standardisierter Bauformen, insbesondere im Kontext der internationalen Nachkriegsmoderne und des sozialen Wohnungsbaus.“ In ihren Installationen kombiniere sie Fotografien, Zeichnungen und Dekorfragmente, lege Geschichten und Geschichte frei und hinterfrage Gesellschaftsentwürfe.
Die bisherigen Träger des von der Ernst Franz Vogelmann-Stiftung und den Städtischen Museen Heilbronn gemeinsam vergebenen Preises sind Roman Signer (2008), Franz Erhard Walther (2011), Thomas Schütte (2014), Richard Deacon (2017), Ayşe Erkmen (2020) und Georg Schneider (2023). (0944/23.04.2025)