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Erneut Gewalt von Siedlern gegen palästinensisches Dorf

Einmal mehr haben israelische Siedler ein palästinensisches Dorf im besetzten Westjordanland angegriffen. Die israelische Armee sprach von gewaltsamen Auseinandersetzungen und kündigte eine Untersuchung an.

In dem palästinensischen Dorf Duma südlich von Nablus ist es zu Zusammenstößen zwischen radikalen israelischen Siedlern und Dorfbewohnern gekommen. Die Siedler sollen das Dorf am Dienstagabend überfallen und unter anderem Fahrzeuge und zwei Viehfarmen in Brand gesteckt haben, wie örtliche Medien berichten. Die Einzelheiten würden derzeit überprüft, teilte die israelische Armee mit.

Der Vorsitzende des Dorfrates von Duma sagte Medien, dass rund 300 israelische Siedler das Dorf gestürmt hätten. Israelische Soldaten am Ort hätten auch Tränengas gegen Dorfbewohner eingesetzt.

Der Angriff führte laut Armee zu einer “gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen israelischen Zivilisten und Palästinensern in der Gegend”. Dabei wurden Medienberichten zufolge mehrere Palästinenser von scharfer Munition und Gummigeschossen verletzt. Die Armee verurteilte den Zwischenfall und kündigte entschlossenes Handeln an, “um Sicherheit und Ordnung in der Region aufrechtzuerhalten”.

Die Gewalt radikaler israelischer Siedler hat nach Angaben von Betroffenen sowie israelischen Aktivisten und Menschenrechtsgruppen seit Beginn des Krieges im Gazastreifen im Oktober 2023 stark zugenommen. Sie werfen der israelischen Armee vor, die Gewalt der Siedler gegen Palästinenser und palästinensisches Eigentum zu ignorieren sowie die Siedler bei ihren Taten zu schützen.

Am Montagabend hatte die Armee die Bestrafung von mehreren Soldaten bekanntgegeben. Dabei ging es um Vandalismus in einer Schule und einer Klinik bei einer Razzia gegen das palästinensische Dorf Jinba im Süden des besetzten Westjordanlands. Vor der Razzia war es in Jinba auch zu einem Angriff radikaler Siedler und Zusammenstößen zwischen Siedlern und Palästinensern gekommen.