Der Mensch sammelt in jeder Sekunde neue Eindrücke, die im Gehirn ständig neu gemischt werden. Doch wie kann man dieses “mentale Kaleidoskop” darstellen? Die Künstlerin Natalie Neulinger tut dies mit 3D-Fotocollagen.
“Mentale Kaleidoskope” heißt eine Ausstellung, die ab Sonntag im Neuen Kunstmuseum Tübingen zu sehen ist. “Jeder Mensch sammelt im Laufe seines Lebens prägende Erinnerungen, die mit besonderen Emotionen verknüpft sind und letztendlich im Gedächtnis abgespeichert werden”, erläuterte Künstlerin Natalie Neulinger am Freitag ihr Werk. Dieses mentale Kaleidoskop eines Menschen verändere sich ähnlich wie ein optisches Kaleidoskop, das durch seine Spiegel und Lichtreflexionen ständig neue Muster erzeugt. “Denn in jeder Sekunde, in der wir wahrnehmen, sammeln wir neue Eindrücke und Erfahrungen.”
Präsentationen ihrer Werke hatte Neulinger unter anderem bereits in Paris, New York und Madrid. Ihre 3D-Fotocollagen ließen “innere Zustände nach außen treten”, so die Künstlerin. Quadrate, Rundbilder und auch an Wellen oder Wolken erinnernde Formen finden sich in ihren Werken. Ihnen gemeinsam sei “das Moment der Schichtung” und der Mehrdimensionalität, so das Tübinger Museum. Die Ausstellung ist bis 21. September zu sehen.
1992 in Heilbronn geboren, lebt und arbeitet Neulinger in Pforzheim. “Wir wollen junge Talente fördern und auch der regionalen Kunst- und Kulturszene in unserem Haus Raum und Möglichkeiten zur Entfaltung bieten”, betonte Bernhard Feil, der Gründer des privat finanzierten und im März eröffneten Neuen Kunstmuseums.