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Erinnerung an Bücherverbrennung auf dem Weimarer Theaterplatz

Mit einer öffentlichen Lesung auf dem Theaterplatz erinnert Weimar am Freitag an den 91. Jahrestag der Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933. Gelesen werde aus literarischen Werken verfolgter Autoren und Autorinnen sowie jener, deren Bücher auf den Scheiterhaufen der Nationalsozialisten landeten, teilten die Mitinitiatoren vom Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar am Freitag mit.

In diesem Jahr seien zusätzlich zu bekannten, während der Zeit des Nationalsozialismus verbotenen Autoren bewusst auch Texte zu hören, die sich aus der jüngeren Zeit und Perspektive mit den damaligen Ereignissen auseinandersetzen. Durch die Einbeziehung der nachgeborenen Generation werde der literarische Bogen von Texten aus der NS-Zeit bis in die Gegenwart gespannt. Ziel sei es, durch diese Auswahl die Gegenwart der Vergangenheit bewusst zu machen, hieß es.

Neben Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt haben für die Lesung Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos), der Direktor der Anna-Amalia-Bibliothek, Reinhard Laube, sowie der Pfarrer der evangelischen Kirche Weimar, Hardy Rylke, ihre Teilnahme zugesagt. Auch Ensemblemitglieder des Deutschen Nationaltheaters wirken den Angaben zufolge an dem Gedenken mit.

Die Bücherverbrennung in Deutschland von März bis Oktober 1933 war eine von der NSDAP und ihren Organisationen geplante Aktion, bei der Studenten und Professoren die Werke der von den Nazis verfemten Autoren ins Feuer warfen. Als Höhepunkt gilt die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem damaligen Berliner Opernplatz und zeitgleich an 18 weiteren deutschen Universitätsstandorten.