Ein Naturschutzprojekt will in Erfurt stillgelegte und noch befahrene Bahntrassen zu einem Biotopverbund ausbauen. Auf acht innerstädtischen Projektflächen sollen rund 13,5 Hektar Offenland mit Hilfe von Schafen und Ziegen erhalten werden, teilte das Thüringer Umweltministerium am Mittwoch mit. Diese Flächen sollen seltene Tierarten wie der Eidechse oder der Ödlandschrecke Übergänge in der Stadt erleichtern.
Ziel ist es laut Umweltminister Tilo Kummer (BSW), die Vorkommen dieser Arten diesseits und jenseits der Stadtgrenzen zu vernetzen. Die Beweidung wirke der Verbuschung der Flächen entgegen und öffne die Naturräume auf diese Weise für neue Pflanzen und Tiergesellschaften.
Der Leiter des Erfurter Umweltamts, Jörg Lummitsch, bezeichnete die so entstehenden Trockenlebensräume als eine essenzielle Ergänzung zu den Gewässern, die sich ebenfalls als Lebensadern durch die Stadt schlängeln. Schautafeln sollen die Veränderungen entlang der Trassen erklären und auch für den Biologieunterricht an Erfurter Schulen genutzt werden.
Das Projekt wird vom Bundesamt für Naturschutz mit 1,6 Millionen Euro sowie vom Thüringer Umweltministerium und der Stadt Erfurt mit jeweils 250.000 Euro gefördert. Es hat eine Laufzeit bis November 2027.