Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten baut die Besucherangebote auf dem Gelände der Wasserburg Kapellendorf bei Jena aus. Zunächst solle das Gelände mit einem Infopavillon, regelmäßigen Führungen und Veranstaltungen in der warmen Jahreszeit wiederbelebt werden, teilte ein Stiftungssprecher am Donnerstag in Rudolstadt mit. Langfristig bleibe es das Ziel, die Ausstellung im Burginneren nach Abschluss der laufenden Sanierungen wieder zugänglich zu machen.
Hintergrund des Stiftungsengagements ist der Rückzug der Stadt Erfurt als Museumsbetreiberin zu Jahresbeginn. Seit den 1990er Jahren hatte die Erfurter Kulturverwaltung dort ein Burgmuseum als Außenstelle der Erfurter Geschichtsmuseen betrieben. Die Stadt hatte die Burg zur Sicherung ihrer Fernhandelswege im 14. Jahrhundert erworben. Nachdem das Museum 2024 wegen Sanierungsarbeiten geschlossen worden war, entschied sich die Stadtverwaltung, die Verantwortung in Kapellendorf abzugeben.
Laut Stiftungs-Direktorin Doris Fischer ist die Anlage aus dem 12. Jahrhundert vor allem dank ihrer Bausubstanz ein einmaliger Schatz. Es handele sich um ein Denkmal mit Jahresringen, da sich aufgrund zahlreicher Umbauten in der Burg die Entwicklung vom Hochmittelalter bis in die frühe Neuzeit sehr anschaulich ablesen lasse. Das solle künftig stärker ins Bewusstsein gerückt werden.
Das bisherige Museum wird laut Fischer auf absehbare Zeit nicht zu besichtigen sein. Zwar sei die Dachinstandsetzung inzwischen abgeschlossen, jedoch stehen unter anderem noch Arbeiten an der hölzernen Innenkonstruktion an.