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Entschlammung im Greizer Parksee erreicht Uferzonen

Demnächst soll im Fürstlich Greizer Park mit dem Entschlammen der Uferbereiche des großen Parksees begonnen werden. Zuvor wird das Wasser im Teich abgelassen, wie ein Sprecher der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am Dienstag auf epd-Anfrage sagte. Bislang seien mit einem speziellen Saugrüssel bereits 15.000 Tonnen Schlamm aus den uferfernen Bereichen des Gewässers geholt worden.

Laut Stiftung ist es das erste Mal überhaupt, dass der See in dem Landschaftspark systematisch gereinigt wird. Hinweise auf vergleichbare Aktionen seit dessen Anlage nach 1872 seien in den Archiven nicht überliefert, sagte der Sprecher.

Über die vergangenen Jahrzehnte hinweg habe sich so viel Sediment und Pflanzenmaterial angesammelt, dass der See etwa die Hälfte seiner ursprünglichen Tiefe verloren habe. Die daraus resultierende schrittweise Verlandung habe zu einer Temperaturerhöhung und vermehrtem Blaualgenwachstum geführt. Um den See als Biotop zu retten, sei eine Entschlammung dringend notwendig gewesen.

Die demnächst beginnenden Arbeiten in Ufernähe gehen laut Stiftung einher mit der gesetzlich vorgesehenen Suche nach Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg. Noch gebe es keine Hinweise darauf, dass in den Bereichen etwa Munition oder Kleinwaffen entsorgt worden seien. Belegt sei aber die Bombardierung des Parks an wenigstens drei anderen Stellen. Nicht auszuschließen sei auch, dass sich im Uferschlamm neben Abfällen auch historisch interessante Überbleibsel aus dem Besitz der Parkbesucher aus 150 Jahren finden.