Delegierte hatten im April den ersten Entwurf des Abschlussdokuments des italienischen Synodalen Wegs als unzureichend kritisiert. Der zweite Anlauf verspricht mehr: Am Wochenende soll der Text verabschiedet werden.
Die katholische Kirche in Italien steht mit ihrem Synodalen Weg vor einem entscheidenden Moment. Bei der abschließenden nationalen Versammlung des Reformprozesses soll am Samstag in Rom der finale Text des synodalen Abschlussdokumentes vorgelegt werden. Ein erster Versuch im April war gescheitert; die Mehrheit hielt den Text für schwach, angesichts der gelungenen Richtlinien und Texte, die bis dahin den synodalen Weg begleiteten, so Reinhard Demetz, Seelsorgeamtsleiter der Diözese Bozen-Brixen in einem Bericht des Südtiroler “Sonntagsblatts” von Mittwoch.
Gemeinsam mit Bischof Ivo Muser, Annamaria Fiung, Michele Dalla Serra und Paola Cecarini gehört Demetz zur fünfköpfigen Delegation aus Südtirol, die erneut an der Versammlung teilnimmt.
Zahlreiche Delegierte hatten im April den ersten Entwurf des Abschlussdokuments als unzureichend kritisiert. Zudem wurde eine Überarbeitung verlangt, weshalb seit April umfassend am Entwurf gearbeitet wurde. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass der Text beim ersten Anlauf zu kurzfristig übermittelt worden war. Das führte dazu, dass “alle Beteiligungsmechanismen ausgehebelt” wurden, so Demetz weiter. Die neue Fassung des Dokuments wurde bereits Ende September an alle Diözesen versendet.
Die Änderungsanträge aus den Diözesen wurden an das nationale Synodensekretariat übermittelt. Diese seien schließlich in den aktuellen Textentwurf eingeflossen. “Diskutiert wurde im Rahmen des Prozesses der vergangenen Monate, jetzt geht es nur mehr darum, das Dokument zu verabschieden”, erklärte Demetz. Sollte die Abstimmung diesmal erfolgreich verlaufen, werde das Dokument der italienischen Bischofskonferenz bei der Vollversammlung im November in Assisi übergeben. Erst dann soll auf diözesaner Ebene die Umsetzungsphase beginnen.