Von Christina-Maria Bammel
Diskutiert wird heute: Soll ich die Eltern ehren, auch wenn sie mir schaden? Müssen Kinder immer gehorchen?
Die „Simpsons“, Mitglieder einer Zeichentrickfamilie, stehen vor ethischen Konfliktfällen: In einer Folge hat Tochter Lisa beschlossen, nach den Zehn Geboten zu leben. Da stellt sie dann fest: Ihr Vater tut etwas Illegales. Verletzt es das Gebot, die Eltern zu ehren, wenn das Kind den eigenen Vater wegen Diebstahls anzeigt? Die Simpsons werden von der Realität überholt: Haben Eltern, die in den wesentlichen Dingen des menschlichen Zusammenlebens versagten, überhaupt ein Recht darauf, von ihren erwachsen werdenden oder erwachsen gewordenen Kindern geachtet zu werden – in Haltung und Tat? Ist es ein Naturgesetz, die Eltern zu achten? Wenn ja, wie weit muss diese Achtung reichen? Wo sind die Grenzen? Haben wir es hier nicht eher mit einer bloßen gesellschaftlichen überholbaren Konvention zu tun, die allerdings immer wieder religiös-ethisch zementiert wurde? Gibt es dagegen nicht so etwas wie eine „Elternschuld“, mit der Kinder abrechnen – gar das Recht haben, abrechnen zu dürfen?
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