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EINS sein! In Christus sind Unterschiede gut aufgehoben

Eins* – da denken viele an Schulnoten. Aber so ist der Titel nicht gemeint. Die Idee hat ihren Ursprung in der Bibel: Da ist nicht jüdisch noch griechisch, da ist nicht versklavt noch frei, da ist nicht männlich und weiblich: Denn alle seid ihr eins im Messias Jesus (Galater 3,28). In Christus sind die Unterschiede  zwischen den Menschen aufgehoben – und zwar gut aufgehoben. Wir sehen unterschiedlich aus, haben unterschiedliche Meinungen, Lebensentwürfe, Nationalitäten, Geschlechter und Eigenschaften – aber all das macht keinen Unterschied in Christus. Dort sind wir eins, weil wir durch ihn zu Gott gehören – unabhängig von unseren Eigenschaften.
Im Alltag fällt es oft schwer, dieses Eins-Sein zu leben. Der Wunsch nach Vielfalt scheint modern.
Die einen wünschen sich mehr Vielfalt, mehr Buntheit. Bei anderen löst dieser Wunsch Sorgen aus und stößt auf Ablehnung: „Ist denn das, was wir haben, nicht genug? Zählen denn die alten Werte und Formen gar nichts mehr?“ Der Maßstab, an dem die Antwort auf diese Fragen gemessen werden muss, ist  die Gerechtigkeit Gottes: Wenn das, was wir haben, nicht der Gerechtigkeit Gottes entspricht, dann ist es zu wenig. Wenn die alten Werte und Formen nicht der Gerechtigkeit Gottes entsprechen, dann können sie nicht allein weiter bestehen.
Und das bedeutet andererseits: Wenn der Wunsch nach mehr Vielfalt aufrichtig und gerecht ist, dann kann er nicht bedeuten, dass ab sofort alle „modern“ sein müssen, sondern er respektiert ebenfalls, dass Andere eben anders sind.  Eins-Sein in Christus bedeutet, dass uns die Verschiedenheit nicht trennen muss. Ich versuche es mir immer wieder bewusst zu machen: So wie mir die Zusage gilt, dass ich in Christus gut aufgehoben bin, so gilt diese Zusage auch „den Anderen“.
n Diana Klöpper ist Pfarrerin im Fachbereich Frauenreferat im Ins­titut für Kirche und Gesellschaft und Frauenbeauftragte der Evangelischen Kirche von Westfalen.