Reden wir vom Wetter. Es war in den letzten Wochen recht abwechslungsreich. Für jeden war etwas dabei. Kälte, Regen und dann endlich die ersehnte Wärme. Die war wiederum verbunden mit heißen Winden aus der Sahara. Steigt das Thermometer für mehrere Tage über 30 Grad, beginnt das Murren: Zu heiß, unerträglich, nicht auszuhalten!
Dieses Stöhnen gestehe ich Men- schen zu, die in der Hitze der Mit- tagssonne im Freien arbeiten müssen. Etwa den Asphaltbauern auf der A40, die bei Temperaturen von 35 Grad den 180 Grad heißen Asphalt aufbringen müssen. Vielleicht gehören dazu auch Pfarrerinnen und Pfarrer, die schwarz gewandet in brütender Hitze eine oder mehrere Beerdigungen zu leiten haben.
Alle anderen jedoch sollten sich mit der Hitze arrangieren. Hier lob ich mir die gute alte Idee der Siesta (aus lateinisch: sex- ta hora – sechste Stunde nach Sonnenaufgang, Zeit der Mittagshitze). Menschen versuchen nicht krampfhaft gegen die Hitze anzuleben, sondern sich mit ihr anzufreunden. Das Leben, schweißtreibende Aktivitäten, werden heruntergefahren. Viel Trinken ist wichtig, aber keine zu kalten Getränke. Man gönnt sich eine ausführliche Pause: Schatten und Entspannung in temperierten Räumen. Wie es scheint, werden unsere mitteleuropäischen Sommer im Durchschnitt immer heißer (neuer Hitzerekord in Kitzingen 40,3 Grad!). Wenn wir nicht in einer rundum vollklimatisierten Welt leben wollen, kann nur eine Siesta die richtige Antwort sein.
Was aber ist mit Menschen im normalen Arbeitsprozess? Auch für sie gibt es in der Innenstadt Orte, die alles für eine richtige Siesta für Leib und Seele bereithalten: Die angenehm kühlen Kirchen.