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Ein Kamel? Oder zwei …

Es gib Tage, an denen arbeite ich noch lieber im Evangelischen Medienhaus als sonst. Zum Beispiel letzte Woche. Da erreichte mich folgende Frage aus dem Nachbarbüro: „Sollen wir nur ein Kamel kaufen? Das kostet 200 Euro. Ein zweites Kamel bloß 50 Euro mehr.“ Nach kurzer Diskussion war klar: zwei Kamele. Ich vermute, es gibt hierzulande nicht viele Branchen, in denen debattiert wird, ob man Kamele kaufen soll. In zoologischen Gärten kann ich mir das durchaus vorstellen. Und vielleicht beim Zirkus? Spielwaren fallen mir noch ein, und natürlich alles, was mit Kunst und Gestaltung zu tun hat. Juweliere oder Grafiker etwa.

Und da sind wir schon nah dran an des Rätsels Lösung: Hier im Haus ging es um eine tierische Pappfigur in Kamelform, die wir zu Werbezwecken im Bibeldorf Rietberg aufstellen möchten. Und 50 Euro Aufpreis ist doch für einen zweiten Paarhufer aus Pappe wirklich erschwinglich. Der Trend geht zum Zweit-Kamel.

Wie sich jetzt heraus stellte, wurden einer UK-Redakteurin auf Malta einmal sogar sage und schreibe 20 Kamele für ihre blonde Reisebegleiterin geboten. Beide lehnten dankend ab.
Und so grassieren derzeit verschiedene Kamel-Geschichten im Haus. Auch der inoffizielle Name für den Pappkameraden im Bibeldorf ist schon gefunden, passend zu unserer Zeitung: Das UK-mel. Dass Jesus prophezeit, ein Kamel komme eher durch ein Nadelöhr als ein Reicher in den Himmel, ist für manch einen beunruhigend. Möglicherweise ist mit dem „Nadelöhr“ ein kleines Tor im damaligen Jerusalem gemeint. Und mit so einem Papp-Aufsteller wäre es vielleicht zu bewerkstelligen.