Nach 19 Jahren ist Schluss: Der an Pfingsten überraschend zurückgetretene bisherige Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, hat am Sonntag im Rahmen eines Gottesdienstes Lebewohl gesagt. Ihn zieht’s nun in die Berge.
Der zurückgetretene katholische Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, hat sich am Sonntag offiziell verabschiedet. Im Rahmen eines Festgottesdienstes im mit rund 500 Menschen voll besetzten Eichstätter Dom mahnte Hanke die Gläubigen, offen zu sein “für die Klopfzeichen Gottes im Leben”. Die Kraft der Liebe zu Gott “erkennt im Mitmenschen, im Fremden die Gegenwart Christi. Besonders in den Notleidenden und Kranken begegnet man dem Herrn”, sagte Hanke.
Nach dem Gottesdienst nahmen viele Dutzend Menschen auf dem Pater-Philipp-Jeningen-Platz neben der Kathedrale persönlich Abschied vom emeritierten Bischof. Dieser erschien dabei wie zuvor schon im Dom sichtlich freudig und gelöst. Im Herbst will Hanke nach Angaben seiner Pressestelle ins Allgäu ins Bistum Augsburg ziehen und dort als einfacher Pater seelsorgerisch tätig sein. Wann mit einem neuen Bischof in Eichstätt zu rechnen ist, ist unklar.
Hanke, am 2. Juli 71 Jahre alt geworden, hatte im Vorfeld explizit keine große Zeremonie zu seinem Ausscheiden aus dem Amt gewünscht. “Angesichts der gegenwärtigen Lage der Kirche erachte ich einen schlichten Abschied als angemessene Form”, so Hanke in einem Brief an die Mitarbeitenden der Diözese. Sein Abschied fiel nun in die diesjährige Willibalds-Festwoche zu Ehren des Eichstätter Bistumspatrons.
Der Benediktiner Gregor Maria Hanke hatte das im Herzen Bayerns gelegene Bistum Eichstätt seit Dezember 2006 geleitet. Zum 8. Juni ließ er sich auf eigenen Wunsch vom Bischofsamt entbinden. In der Regel bieten Bischöfe ihren Rücktritt dem Papst erst mit ihrem 75. Geburtstag an. Als Grund nannte Hanke unter anderem eine “innere Ermüdung”. Kurz vor Weihnachten hatte es bei ihm nach einer Routineoperation “ernste Komplikationen” gegeben. Rund sechs Wochen Auszeit waren die Folge.