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Ecuador: Indigene und Regierung einigen sich nach Generalstreik

Nach 24 Tagen Generalstreik haben sich in Ecuador am Mittwochabend (Ortszeit) der Dachverband der indigenen Nationalitäten Ecuadors (Conaie) und die Regierung auf einen Kompromiss in strittigen Punkten geeinigt. Die Zeitung „Primicias“ berichtete, dass in Gesprächen in der nördlichen Kantonshauptstadt Otavalo sich beide Seiten darauf verständigten, über Maßnahmen gegen die Erhöhung der Spritpreise zu sprechen und den Tod von Demonstrierenden aufzuklären. Festgenommene Demonstrierende sollen in den nächsten Tagen freigelassen werden, berichtete die Zeitung. Als Vermittlerin war die katholische Kirche beteiligt.

Ecuadors Innenminister John Reimberg verkündete daraufhin auf der Plattform X: „Ecuador hat Frieden.“ Man sei eine Regierung des Dialogs, die ihre Versprechen einhalte, erklärte der Minister. Nach dem Treffen bedankte sich Martha Tuquerres von der Conaie bei den Protestierenden für ihre Aufopferung. Laut dem Radiosender Pichincha erklärte Tuquerres bei einer Pressekonferenz: „Wir werden wieder auf die Straße gehen, sollte die Regierung ihre Versprechen nicht einhalten.“

Seit Mitte September hatte die Conaie zu einem Generalstreik aufgerufen, der vor allem im Norden Ecuadors einzelne Provinzen lahm legte. Hauptforderungen waren die Wiedereinführung von Preissubventionen auf Treibstoffe und eine allgemeine Verbesserung der öffentlichen Bildung und Gesundheit. Präsident Noboa bezeichnete die Protestierenden zwischenzeitlich als „Terroristen“, rief den Ausnahmezustand aus und schickte das Militär, um Straßenbarrikaden zu räumen. Dabei wurden laut der Zeitung „El Mercurio“ drei Demonstrierende von der Polizei tödlich verletzt.