UK 29/17, Meldung (Seite 4: „Kirchenvertreter würdigen verstorbenen Kardinal Meisner“)
Fromm und streitbar bis zuletzt, so könnte man den verstorbenen Kardinal Joachim Meisner ganz kurz beschreiben.
Meisner pflegte in seiner Erfurter Zeit stets besondere Kontakte zu dem aus Sundern-Hellefeld stammenden Erfurter Bischof Hugo Aufderbeck. Zum Jahresamt des Bischofs in der Hellefelder St. Martinus-Kirche kam er alljährlich und zelebrierte dort die Heilige Messe zum Gedenken an seinen Erfurter Freund. Auf dem Erfurter Domberg ist neben dem Mariendom die St. Severi-Kirche zu sehen. In dieser Kirche war der aus unserem Nachbarort Niedereimer stammende Vetter meiner Mutter, Heinrich Mette, von 1929-1957 als Pfarrer tätig. Auch diese beiden Kollegen pflegten stets eine gute Freundschaft, wie mir Kardinal Meisner vor einiger Zeit schriftlich mitteilte. Häufig haben sie sich auch beim Kartenspielen getroffen.
Eines steht fest: Meisner hatte sicherlich seine Ecken und Kanten, er war aber auch ein besonders gradliniger Theologe, der aus seiner Meinung nie ein Hehl machte.
Treffende Worte fand Meisners Nachfolger Kardinal Rainer-Maria Woelki in seiner Morgenandacht am Beerdigungstag: „Jeder von uns hat eine unsterbliche Seele, seien es Könige oder Kaiser. Gott selbst hat sie uns von Anfang an in uns hineingepflanzt. Erst diese individuelle Seele macht jeden Menschen einzigartig, so auch Kardinal Joachim Meisner.“
Albert H. Hoffmann, Arnsberg-Müschede