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Droste Festival befasst sich mit Besitz, Macht und Umverteilung

Mit einer Bühnenshow wird am Mittwoch das diesjährige Droste Festival im Literaturzentrum Burg Hülshoff in Havixbeck bei Münster eröffnet. Unter dem Motto „Landlord’s Game“ befasst sich das zehntägige Festival mit den Themen Besitz, Macht und Umverteilung, wie das Literaturzentrum am Montag mitteilte. Auf dem Programm stehen bis zum 28. Juni Lesungen, Performances, Workshops, Gespräche, Spielenachmittage und Spaziergänge auf Burg Hülshoff, im Haus Rüschhaus und an weiteren Kulturorten in Münster.

Die durch das Münsteraner Künstlerkollektiv „Baddabäm“ gestaltete Eröffnungsshow beschäftigt sich demnach „unterhaltsam und perspektivenreich“ mit Erbe, Vermögen und Gerechtigkeit. An den folgenden Tagen gibt es unter anderem eine Dinner-Performance mit den Künstlerinnen Helena Eckert und Jovana Reisinger, eine Lesung mit der deutsch-iranischen Schriftstellerin Asal Dardan zu Rassismus und Trauma und einen „Wohnopoly-Spaziergang“ durch das Hansaviertel in Münster zum Thema Wohnen zwischen Krise und Vision. Das Volxtheater der Theaterwerkstatt Bethel beschäftigt sich in der Performance „Staubaufwirbeln“ mit Klassismus und sozialer Herkunft.

Der Festivaltitel bezieht sich auf das von der US-amerikanischen Autorin und Aktivistin Elizabeth Magie Phillips 1904 erfundene Spiel „The Landlord’s Game“. Das Spiel war der Vorläufer des 30 Jahre später erschienenen „Monopoly“. Es habe ursprünglich zeigen sollen, wie ungerecht das kapitalistische Wirtschaftssystem ist, hieß es weiter.

Das Droste-Festival 2025 nehme die ursprüngliche Idee der Erfinderin wieder auf und setze sich künstlerisch und spielerisch mit ungerechten Strukturen auseinander. Eigens für das Droste Festival wurde demnach das Spiel „Wer hat die Moneten?“ entwickelt, das sowohl zuhause als auch live während der Festivaltage gespielt werden könne. Teilnehmer könnten ein Stück Land mit Bank im Garten von Burg Hülshoff gewinnen, hieß es.

Das Wasserschloss Burg Hülshoff in Havixbeck bei Münster ist Geburtsort der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848), deren Novelle „Die Judenbuche“ heute zur Weltliteratur gehört. Auf dem Schloss ist heute ein Museum mit Literaturzentrum beheimatet. Das etwa sieben Kilometer entfernte Haus Rüschhaus in Münster-Nienberge war langjähriger Wohnort der Schriftstellerin.