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Domsanierung in Eichstätt – Hauptportal nun “spektakulär” farbig

Bei der Sanierung des Eichstätter Domes ist ein wichtiges Etappenziel erreicht. Ab Montag wird das Gerüst am Hauptportal abgebaut, wie das Bistum Eichstätt am Freitag mitteilte. Zum Vorschein komme dann die mittelalterliche Figurengruppe in neuem Glanz. “Für viele Betrachter wird der Anblick des alten/neuen Hauptportals eine Überraschung sein, erscheint es doch nun in völlig anderer, geradezu spektakulärer Farbigkeit”, sagte Claudia Grund, die Leiterin des diözesanen Fachbereichs für Kultur und Denkmalpflege.

Die Restaurierung des Hauptportals von 1396 war demnach nötig geworden, da der Zahn der Zeit arg an der aus empfindlichem Höttinger Sandstein gearbeiteten Architektur mit ihrem Skulpturenschmuck genagt hatte. Manche Steinpartien seien so mürbe gewesen, dass sie schon bei bloßer Berührung abgebröselt seien, vor allem fragilere Partien oder Stege seien bereits verloren gegangen.

“Auch die Bemalung war in ihrem Bestand stark gefährdet, löste sich stellenweise ab oder war partiell bereits abgefallen”, erzählte Grund. “Indem dadurch Farbschichten aus unterschiedlichen Zeiten nebeneinander standen, entstand insgesamt eine unruhige Wirkung. Auf sämtlichen Skulpturen hatte sich eine Schmutzschicht abgelagert, die teilweise zu festen Krusten verbacken war.”

Die Bemalung des Skulpturenschmucks stellt heute einen Mischzustand dar, wie es weiter hieß: aus der weitgehend erhaltenen Erstfassung der Zeit um 1400 als unterster Schicht, umfangreichen Partien der barocken Überfassung von 1619 und aus der Neugestaltung des 19. Jahrhunderts, aus der auch viele vergoldete Partien stammen. “Da jedoch der Gesamtbestand grundsätzlich der Wirkung der barocken Farbgebung des 17. Jahrhunderts entspricht, entschied man sich, die Architektur passend dazu farbig anzulegen”, erklärte die Expertin.

Der Eichstätter Dom ist wegen der Sanierung seit März 2020 geschlossen. Die Gesamtkosten des Projekts liegen bei 15,45 Millionen Euro. Die Wiedereröffnung des Gotteshauses ist für Juli 2024 geplant.