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Dokumentation Obersalzberg verzeichnet hohes Besucherinteresse

Vor acht Monaten wurde die erweiterte Dauerausstellung oberhalb von Berchtesgaden wieder eröffnet. Die Publikumsresonanz seither ist rekordverdächtig. “Idyll und Verbrechen” – dieses seltsame Paar wirkt anziehend.

Die Ende September 2023 wieder eröffnete Dokumentation Obersalzberg zieht viele Menschen an. Seit dem ersten Öffnungstag mit einem Rekordbesuch von 2.000 Menschen sei das Interesse überdurchschnittlich hoch geblieben, teilte das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin am Dienstag mit. Anfang Juni sei die Marke von 100.000 Besucherinnen und Besuchern erreicht worden. Die starke Nachfrage gelte nicht nur der neuen Dauerausstellung “Idyll und Verbrechen”, sondern auch Veranstaltungen wie Workshops und geführten Rundgängen.

“Besonders freue ich mich auch darüber, dass in den ersten Monaten viele Menschen aus Berchtesgaden und der Region die Gelegenheit genutzt haben, die neue Ausstellung zu erkunden”, sagte Einrichtungsleiter Sven Keller.

Der Obersalzberg oberhalb von Berchtesgaden war Adolf Hitlers Wahlheimat. Hier verbrachte er zwischen 1933 und 1945 rund ein Viertel seiner Amtszeit. In seinem Berghof entschied der Diktator im Kreis enger Vertrauter über Verfolgung, Krieg und Völkermord. Die neue Dauerausstellung setzt sich mit ihren rund 350 Exponaten mit dem Gegensatz zwischen idyllischer Berglandschaft und den Schrecken der NS-Herrschaft auseinander.

Noch bis 15. September läuft eine Sonderausstellung über den führenden NS-Architekten Albert Speer, der am Obersalzberg wohnte und arbeitete. Nach 20 Jahren Haft im Kriegsverbrechergefängnis in Berlin-Spandau stieg er ab 1966 für viele Jahre als scheinbar geläuterter Zeitzeuge zum Medienstar auf.