Das Deutsche Literaturarchiv (DLA) in Marbach hat das Redaktionsarchiv von „Westermanns Monatsheften“ übernommen. Die Kulturzeitschrift „Westermanns Monatshefte“ ist die einzige historische literarische Zeitschrift im deutschsprachigen Raum, von der ein Redaktionsarchiv in diesem Umfang und in dieser Vollständigkeit erhalten geblieben ist, teilte das DLA bei seiner Online-Jahrespressekonferenz am Mittwoch mit. Die Monatshefte erschienen von 1856 bis 1987.
Laut DLA-Direktorin Sandra Richter dokumentiert das Redaktionsarchiv, das „tief ins 19. Jahrhundert führt“, wie und was gelesen wurde und stellt eine wichtige Ergänzung der Bestände im Cotta-Archiv dar, das bereits zum DLA gehört.
Das Monatshefte-Archiv, das rund 100 Kästen umfasst, wurde direkt von der Westermann-Gruppe übernommen. Es enthält vorwiegend Manuskripte und Korrespondenzen der Autoren mit der Redaktion, darunter drei Novellenmanuskripte Theodor Storms, und Briefe oder Manuskripte von Wilhelm Busch, Rainer Maria Rilke und Marie von Ebner-Eschenbach.
Nach Ansicht von Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, die den Ankauf mit 233.000 Euro unterstützt, ist das Archiv der „Westermanns Monatshefte“ wegen seiner Vollständigkeit einzigartig.
Der Erwerb des Archiv wurde zudem durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, über einen Sonderetat des Deutschen Bundestags und durch den Freundeskreis des Deutschen Literaturarchivs unterstützt.
Wie außerdem am Mittwoch bekannt wurde, übernimmt das DLA den Vorlass des Liedermachers und Sängers Hans-Eckardt Wenzel als Stiftung. Der 1955 geborene Wenzel, der sich als politischer Liedermacher versteht, ist zugleich Autor von Gedichten, Dramen, Essays und Erzählwerken. Nach Rio Reiser ist Hans-Eckardt Wenzel der zweite Singer-Songwriter, dessen auch literarisch bedeutende Papiere in die Sammlungen des Deutschen Literaturarchivs aufgenommen wurden, teilte das DLA mit. (0084/15.01.2025)