Mit der digitalen Führung „#(in)visible: Farge“ lädt der Denkort Bunker Valentin ab sofort Interessierte dazu ein, die Geschichte des Bremer Stadtteils Farge während der Zeit des Nationalsozialismus auf interaktive Weise zu entdecken. Die digitale Führung verbindet historische Recherche mit modernen Methoden der Vermittlung, wie eine Sprecherin am Montag mitteilte. Genutzt werde dazu die Smartphone-App „Actionbound“. Entlang von 15 Stationen könnten sich Interessierte auf eine Entdeckungsreise durch den Stadtteil begeben.
Bei der Tour stehen den Angaben zufolge Fragen im Fokus, die über reine Faktenvermittlung hinausgehen. Unter anderem gehe es darum, welche Rolle die Menschen in Farge zur NS-Zeit spielten, wer von Zwangsarbeit profitierte und wie Dorfgemeinschaft und NS-System miteinander verstrickt waren. Die geografische Nähe zwischen dem Stadtteil und dem Bunker Valentin ermöglichten es, bislang übersehene Spuren der NS-Vergangenheit vor Ort sichtbar zu machen und sie in einen historischen Kontext zu setzen.
Zentral sei die eigenständige Auseinandersetzung mit historischen Themen. Teilnehmende sähen sich Videomaterial und Archivfotos an, lösten Aufgaben und reflektierten Zusammenhänge – unter anderem über die Rolle der Hitlerjugend in Farge oder den ehemaligen Wohnort eines Lagerarztes. „#(in)visible:Farge“ richte sich dabei an Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Die Tour startet am Bahnhof Farge und führt von dort aus quer durch den Ort bis zum Bunker „Valentin“. Der zeitliche Rahmen für alle Stationen beträgt etwa 2,5 Stunden bei einer Wegstrecke von etwa 3,5 Kilometern.