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Diesel-Abgas-Partikel machen offenbar auch Hummeln zu schaffen

Diesel-Abgas-Partikel sind offenbar auch ein Problem für Insekten. Forscher der Uni Bayreuth haben herausgefunden, dass diese Feinstaubpartikel die Organismen von weit verbreiteten Dunklen Erdhummeln erheblich schädigen können, wie die Hochschule mitteilte. Die Tierökologen versetzten für ihre Forschung Zuckerwasser mit Diesel-Abgas-Partikeln und fütterten die Tiere bis zu zehn Tage lang damit. Die Menge der Partikel habe dem entsprochen, was man bereits in Böden in der Nähe viel befahrener Landstraßen nachgewiesen habe.

Nach sieben Tagen stellten die Forscher eine erheblich veränderte Darmflora der Hummeln fest, nach zehn Tagen einen erheblich gesunkenen Fettgehalt. Beides spreche dafür, dass die Diesel-Abgas-Partikel zum einen das Immunsystem der Insekten schädigen – und den gesamten Organismus in Stress versetzen. Dies führe zu einer geschwächten Resistenz gegen Krankheitserreger und letztlich zu einer erhöhten Sterblichkeit. Auch die sogenannte Genexpression, also die von Genen gesteuerte Herstellung lebenswichtiger Proteine, werde durch die Partikel-Aufnahme gestört. Dies greife die Energieressourcen der Insekten ebenfalls an.

Die Autorinnen und Autoren der Studie betonen, dass sich erhebliche Beeinträchtigungen der Tiere nur dann feststellen ließen, wenn die Partikel über die Nahrung aufgenommen wurden – ein Einatmen der Diesel-Partikel sei offenbar folgenlos für die Insekten. Auch wenn die Hummeln nur einmalig oder innerhalb von 48 Stunden mehrmals mit der versetzten Zuckerlösung gefüttert wurden, seien starke Reaktionen ausgeblieben. Es sei also „entscheidend für eine Schädigung der Hummeln“, dass die Aufnahme der Abgaspartikel chronisch ist. Allerdings seien die Tiere in der Umwelt mehreren Stressfaktoren gleichzeitig ausgesetzt.